Die Folgen der Schlacht bei Nördlingen

Unsagbares Leid war die Folge der Schlacht. Bei der Schlacht sollen allein auf der schwedischen Seite 12000 Menschen umgekommen sein. Väter, Sohne und Brüder, die nicht mehr in ihre Heimat zürückkehrten. Unter ihnen auch 4000 Mann der Württembergischen Landdefension. 6000 Mann wurden gefangengenommen, darunter viele hohe Offiziere.

4000 Wägen, 1200 Pferde, 300 Kornetts und Fahnen wurden Beute der Kaiserlichen. Nach einer Aufzeichnung der Kaiserlichen fielen ihnen 41 Geschütze in die Hände. Reiche Beute zogen die den Schweden nachjagenden Kroaten ein. In Neresheim fiel ihnen die Kriegskanzlei und die persönliche Habe Bernhards von Weimar in die Hände.

Glück im Unglück hatte der in schwedische Dienste untergestellte Söldner Hagendorf.
"...Auff dies mal, hatt mich der Almechtige sonderlich behutet, Also das Ich den lieben godt höchlich dafür die Zeit meines lebens zu dangken habe, den mir Ist kein finger, verledtzet worden, da sonsten kein einiger // Alle die wieder zum Regemendt kommen sindt, ohne schaden gewessen sindt..." (JP)

Nach der Schlacht kehrte er in die Dienste der bayerischen Armee zurück und trat dort eine Corporalsstelle an. Er ist einer der wenigen, die die Schlacht unbeschadet überlebten.

 Die geschlagenen Schweden auf der Flucht...im Hintergrund der Bopfinger Galaterturm. (c) by Jo Enßlin
Die geschlagenen Schweden auf der Flucht
Im Bildhintergrund der Bopfinger Galaterturm

Die Stadt Bopfingen fiel nach der Schlacht, ohne jegliche Gegenwehr in die Hände der Kaiserlichen. Weiteres Unheil, Plünderungen und Raub drohten.

"Mittwochs, d. 27. August (6. September) nach der Schlacht haben die Kaiserl. Bopfing wied eingenommen und außgeplündert, gleichwohn noch den Schwedischen wenig gefunden,
dann die selben haben alles und das Vieh dazu verzehrt und in Grund die Stadt verderbt.
Dahero ist es an deme gewesen, daß die Croaten u. Spanier die Bürger dernieder mache wollen, wo sich die 3 versteckte kais. Soldaten solches verhütet und ausgebeten hätten, daß ist ihr groß Glück gewesen"
(StN CH)

Die in der Stadt  versteckten drei kaiserlichen Soldaten verhüteten wohl noch mehr Unglück das über Bopfingen und dessen Bürgerschaft hereinbrechen sollte. Ganz verhindern konnten sie es jedoch nicht. Flüchtige oder als Besatzung zurückgelassene Soldaten der Schweden wurden gefangengenommen.

Eine im Theatrum Europaeum veröffentliche Liste weist diese, nach und während der Schlacht gemachten Gefangenen, aus. Hierunter befand sich auch ein Hauptmann, der in Bopfingen gefangengenommen wurde.

"...bey dem Beckerischen Regiment befinden sich nit mehr als ein hoher Officirer / ein Hauptmann / welcher in dem Stättlein Bopffingen ist gefangen worden / wird mit Namen genennet Michael Metziger von Obersfeld / von dem Bannierschen Regiment..." (TE)

Vermutlich wird dieser Gefangene, wie andere auch, doppelt erwähnt und zwar als: "Michael Metzger / Capitayn zu Fuß / unter dem Obrist Leibstein / Würtenb. Volks..." (TE)

 König Ferdinand von Böhmen und Ungarn, Kupferstich von Aegidius Saedeler, in Privatbesitz
 König Ferdinand von Böhmen und Ungarn in siegreicher Pose, hoch zu Ross

Die Stadt Nördlingen muss sich nach verlorener Schlacht ergeben und fällt an die Kaiserlichen. In der Folgezeit wird das Herzogtum Württemberg von den kaiserlichen Kriegsvölkern überschwemmt. Die in der Umgegend von Nördlingen liegenden Städte und Ortschaften erfahren Drangsale und Grausamkeiten. Die Städte Aalen und Giengen werden ein Raub der Flammen.

Der von den evangelischen Reichsständen mit Schweden aufgerichtete Heilbronner Bund löst sich auf. Der Prager Friede wird beschlossen. Die deutschen Reichsstände treten nach und nach dem Frieden bei. Als Folge der verlorenen Schlacht schließen Schweden und Frankreich ein Bündnis, was den Kriegseintritt Frankreichs zur Folge hat. Der Kriegzustand im Deutschen Reich wärt weiter an.

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