Phase III

Schwedischer Krieg von 1630 bis 1635

Die für das Königreich Schweden bedrohlich werdende Ausbreitung der Rekatholisierung im norddeutschen Raum und den daraus möglichen Verlust seiner Vormachtstellung an der Ostsee, bewirkte ein Eingreifen der Schweden in den Krieg. Unter der Führung ihres Königs Gustav II Adolf landeten im Juli 1630 schwedische Truppen auf der Insel Usedom. Im Januar 1631 schlossen Schweden und das katholische Frankreich den Vertrag von Bärwalde. In diesem Vertrag sicherte Frankreich seine finanzielle Unterstützung zu. Hierbei wird die Entfernung vom Glaubenskonflikt zum Machtpolitischen Konflikt nochmals deutlich.

 König Gustav II Adolf von Schweden aus: Theatrum Europaeum, Band II, 3. Aufl., Frankfurt am Main: M. Merian, 1646. - Exemplar der Universitätsbibliothek Augsburg, Sign. 02/IV.13.2.26-2

König Gustav II Adolf von Schweden aus: Theatrum Europaeum, Band II, 3. Aufl., Frankfurt am Main: M. Merian, 1646. - Exemplar der Universitätsbibliothek Augsburg, Sign. 02/IV.13.2.26-2

Die Katastrophe von Magdeburg im Mai des Jahres 1631, nach der Erstürmung der Stadt durch Truppen unter Tilly und Gottfried Heinrich Graf von Pappenheim, mit über 15000 Toten, sollte dem Vordringen der Schweden Vorschub leisten, da sich nun auch die Kurfürsten von Brandenburg und Sachsen den Schweden anschlossen.

Am 17. September kam es zur Schlacht bei Breitenfeld nördlich von Leipzig. Diese endete mit einer totalen Niederlage der Kaiserlichen unter Tilly und Pappenheim.

Albrecht von Wallenstein war aufgrund seiner zusehenden Machtausbreitung auf Drängen der Kurfürsten im August 1630 seines Kommandos enthoben worden. Dieser wurde im April 1632 durch Kaiser Ferdinand II wieder in seine Ämter eingesetzt und stellte eine Armee auf, die dem schwedischen Vormarsch Einhalt gebieten sollte.

Am 15. April 1632 schlugen die Schweden Tilly bei Rain am Lech. Graf Tilly wurde hierbei schwer verletzt und starb darauf folgend in Ingolstadt.

 Merian, Matthaeus d. Ä.: Schlacht bei Rain am Lech aus: Theatrum Europaeum, Band II, 3. Aufl., Frankfurt am Main: M. Merian, 1646. - Exemplar der Universitätsbibliothek Augsburg, Sign.02/IV.13.2.26-2

Merian, Matthaeus d. Ä.: Schlacht bei Rain am Lech aus: Theatrum Europaeum, Band II, 3. Aufl., Frankfurt am Main: M. Merian, 1646. - Exemplar der Universitätsbibliothek Augsburg, Sign.02/IV.13.2.26-2

In der Folge drangen die Schweden bis München vor und besetzten die Residenzstadt des Kurfürsten Maximilian von Bayern.

Albrecht von Wallenstein gelang es mit seinen Truppen die Schweden aus Bayern zu verdrängen. Im Sommer 1632 lagen sich die Truppen unter Gustav II Adolfs und Wallensteins in verschanzten Feldlagern bei Nürnberg gegenüber. Nach der Schlacht an der Alten Veste zogen die Schweden nach Sachsen ab. Die Armee unter Wallenstein folgte ihnen. Am 16. November 1632 kam es zur Schlacht bei Lützen in der Gustav II Adolf den Tod fand.

Die Kaiserlichen erlitten herbe Verluste. Pappenheim wurde schwer verwundet und starb. Wallensteins Armee war aufs Äußerste geschwächt und musste sich zurückziehen. Während der Schlacht übernahm der junge Herzog Bernhard von Sachsen – Weimar das Kommando über die Schweden.

 Gustav II Adolfs Tod bei Lützen aus: Theatrum Europaeum, Band II, 3. Aufl., Frankfurt am Main: M. Merian, 1646. - Exemplar der Universitätsbibliothek Augsburg, Sign.02/IV.13.2.26-2

Gustav II Adolfs Tod bei Lützen aus: Theatrum Europaeum, Band II, 3. Aufl., Frankfurt am Main: M. Merian, 1646. - Exemplar der Universitätsbibliothek Augsburg, Sign.02/IV.13.2.26-2

Die Regierungsgeschäfte der Schweden übernahm Axel Oxenstierna. Ihm gelang es den Heilbronner Bund zu bilden. Ein Zusammenschluss Schwedens mit den evangelischen Ständen der fränkischen, schwäbischen und rheinischen Reichskreise. Befehlshaber über die schwedische Armee wurden Gustav Graf Horn und Herzog Bernhard von Sachsen – Weimar.

Zu Beginn des Jahres 1634 wurde der kaiserliche Befehlshaber Albrecht von Wallenstein mitsamt seiner Getreuen in Eger ermordet. Wallenstein verhandelte unter anderem mit der schwedisch – protestantischen Partei, was ihm als Verrat ausgelegt wurde.

Den Befehl der kaiserlichen Armee übernahm der Sohn des Kaisers, Ferdinand König von Böhmen und Ungarn.

Die katholisch – kaiserliche Partei begann im Sommer 1634 einen Rückeroberungsfeldzug in Süddeutschland. Den Höhepunkt fand dieser in der mehrwöchigen Belagerung und der Schlacht bei Nördlingen am 5. und 6. September in der die protestantisch – schwedische Armee vernichtend geschlagen wurde.

Das Herzogtum Württemberg und große Teile Süddeutschlands wurden von den Kaiserlichen eingenommen. Aufgrund dieser katastrophalen Niederlage fielen fast alle der deutschen Verbündeten von der Schwedischen Krone ab und schlossen mit dem Kaiser Frieden. Dagegen trat nun Frankreich, das bis dahin die Protestanten nur mit Geld unterstützt hatte, offen in den Krieg gegen den Kaiser ein.

 Die Schlacht bei Nördlingen im Jahr 1634,Kupferstich bei Latomus Erben in Frankfurt am Main, 1634. Privatbesitz: Axel Stolch

Die Schlacht bei Nördlingen im Jahr 1634,Kupferstich bei Latomus Erben in Frankfurt am Main, 1634. Privatbesitz: Axel Stolch

Bedeutende Heerführer dieser Phase waren für die schwedische Seite Gustav Graf Horn und Herzog Bernhard von Sachsen – Weimar. Auf Seiten der katholisch – kaiserlichen Seite standen die nach Wallensteins Tod aufgestiegenen Octavio Piccolomini und Matthias Graf Gallas.

 

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